Über 160 Jahre Jirasko

Die Anfänge (1858–1890)

Als erster aktenkundiger Nachweis scheint im Jahre 1858 ein Gewerberegistereintrag auf.
Zu diesem Zeitpunkt gründete Josef Jirasko eine Niederlassung in Wien – Wieden, Margaretenstraße 36.
Es bestand bereits zuvor eine Werkstatt, doch die Unterlagen darüber sind leider verloren gegangen.

Josef Jirasko, Vater von drei Kindern, war aus Böhmen nach Wien zugewandert.
In der männlichen Linie übergab er seinen Betrieb an seine beiden Söhne Matthias und Adolf.
Adolf Jirasko, geboren 1855, führte das Geschäft in der Margaretenstraße weiter und brachte es zu hohem Ansehen, während Matthias kinderlos verstarb.

Erfindungsgeist und Elektrizität (1890–1918)

Im Gegensatz zu seinem Vater, der lange Jahre Genossenschaftsvorsteher der Optiker gewesen war und vorwiegend als Optiker tätig war, widmete sich Adolf Jirasko vermehrt eigenen Erfindungen.
Er entwickelte und fertigte verschiedene optische und mechanische Geräte, darunter Beleuchtungseinrichtungen, elektrolytische Apparate und Induktionsgeräte.
Sein besonderes Interesse galt der damals neu aufkommenden Elektrizität.

Während unter Josef Jirasko hauptsächlich Fernrohre eigener Konstruktion und Mikroskope für Medizin und Biologie hergestellt wurden, prägte die Industrialisierung die Zeit seines Sohnes Adolf.
Die zunehmende Konkurrenz größerer Werkstätten zwang ihn, seinen Betrieb grundlegend umzustellen.
Er spezialisierte sich fortan auf die Anfertigung von Sehbehelfen und begann schon zu Lebzeiten seines Vaters mit dem eigenständigen Schleifen von Brillengläsern.

Ein Lehrzeugnis aus dem Jahr 1869 bestätigt, dass Adolf Jirasko das Optikergewerbe bei seinem Vater erlernt hatte.
Nach Jahren als Gehilfe und Geschäftsleiter übernahm er 1890 die Firma offiziell – der Gewerbeschein wurde am 25. August 1890 ausgestellt.

Im Jahre 1897 erhielt Adolf Jirasko den Titel k.u.k. Hoflieferant.
In dieser Zeit expandierte das Unternehmen und eröffnete eine neue Filiale in Wien-Favoriten.

Die Zwischenkriegszeit (1910–1945)

Im Jahr 1910 trat der älteste Sohn, Adolf Jirasko jun., als Lehrling in die Firma ein.
Nach seiner Ausbildung arbeitete er in Berlin, um dort seine Kenntnisse zu vertiefen.
Nach Kriegsende 1918 musste der Betrieb zunächst als Witwenfortbestand weitergeführt werden.
Die schwierigen Nachkriegsjahre und die Inflation verlangten der Familie viel ab, ein Ausbau des Unternehmens war nicht möglich.

Adolf Jirasko jun. hatte zwei Söhne, Heinrich und Kurt.
Der ältere, Heinrich, erlernte das Optikerhandwerk im väterlichen Betrieb, wurde jedoch bald in die Reichsarmee eingezogen.
Gegen Kriegsende musste die Filiale in Wien-Favoriten wegen Bombenschäden aufgegeben werden.
Der Hauptbetrieb wurde aus der Margaretenstraße in die Operngasse verlegt.

Als Heinrich Jirasko 1945 aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte, fand er vieles zerstört vor – auch zahlreiche Geräte und Unterlagen waren verloren gegangen.

Neubeginn und Spezialisierung (1945–1977)

Unter Adolf Jirasko wurde die Unternehmensphilosophie vollständig auf die heute übliche Form umgestellt:
Es wurden nun vorwiegend Brillen gefertigt, optische Instrumente nur noch gehandelt.
Vater und Sohn bauten das Geschäft in der Nachkriegszeit mit großem Einsatz wieder auf und erreichten bald das Vorkriegsniveau.

Im Jahr 1951 legte Heinrich Jirasko vor der Wiener Optikerinnung die Meisterprüfung mit ausgezeichnetem Erfolgab.
Zu dieser Zeit kam eine neue Form der Sehbehelfe auf – die Kontaktlinse.
Nach einer Ausbildung in Deutschland widmete sich Heinrich Jirasko diesem neuen Bereich mit besonderer Leidenschaft und etablierte einen eigenen Betriebszweig für Kontaktlinsen.

Im Jahr 1959 eröffnete Heinrich Jirasko eine neue Filiale in Wiener Neustadt, Ungargasse 3, die heute noch besteht.
Das Geschäft war zunächst klein und wurde mit einem Gehilfen und einem Lehrling geführt.
1967 folgte eine weitere Betriebsstätte in Neunkirchen, 1969 eine Erweiterung der Filiale in der Ungargasse.
1975 wurde das Gewerbe des Hörgeräteakustikers angemeldet, und Heinrich Jirasko legte die Prüfung zum konzessionierten Kontaktlinsenoptiker erfolgreich ab.

1977 eröffnete er in der Bahngasse die vierte Niederlassung – die heutige Zentrale.
Neben seiner Tätigkeit als Firmenchef engagierte er sich viele Jahre in der Berufsvertretung, unter anderem als Bezirksinnungsmeister.

Die fünfte Generation 

Ab 1. März 1983 wurde das Unternehmen zur Kommanditgesellschaft, nachdem zwei seiner Söhne eingetreten waren.
Heinrich Jirasko hatte drei Söhne – Johannes, Claudio und Marco –, von denen Johannes und Claudio das Optikerhandwerk erlernten.
Johannes bestand 1981 die Meisterprüfung und 1984 die Kontaktlinsenkonzessionsprüfung.
Ein halbes Jahr später verstarb Heinrich Jirasko.

Am 29. Juni 1988 legte Claudio Jirasko an der HTL für Optometrie in Tirol seine Meisterprüfung ab und absolvierte danach ebenfalls die Kontaktlinsenkonzessionsprüfung.
Seit dem Tod ihres Vaters führen Johannes und Claudio Jirasko das Unternehmen gemeinsam.

Expansion und Modernisierung (1996–2011)

Im September 1996 wurde im Einkaufszentrum Fischapark in Wiener Neustadt eine weitere Filiale eröffnet.
Nach einem umfassenden Umbau erfolgte 2006 die Neugestaltung dieser Filiale – aus „New Eyewear“ wurde JIRASKO OPTIK.

Unter der Leitung von Johannes und Claudio Jirasko entwickelte sich der Standort zu einer der bekanntesten Optikadressen der Region.
Insgesamt war JIRASKO OPTIK 18 Jahre im ursprünglichen Fischapark-Geschäft und anschließend 10 Jahre im neuen Geschäftslokal innerhalb des Fischaparks tätig.

Weitere Entwicklung und Jubiläum

Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Unternehmen stetig erweitert und modernisiert:
2001 erfolgte ein großer Umbau der Zentrale in der Bahngasse, 2002 kam eine Filiale im Augenzentrum Mödlinghinzu, und 2007 wurde die Ungargasse zur modernen Zentralwerkstatt ausgebaut.

Im Jahr 2011 feierte JIRASKO OPTIK mit einer Ausstellung im Stadtarchiv Wiener Neustadt sein 150-jähriges Bestehen – ein eindrucksvoller Beweis für die lange Familientradition und die ununterbrochene Leidenschaft für gutes Sehen.

Rückkehr in die Ursprungsfiliale – Ungargasse 2024

Nach fast drei Jahrzehnten im Fischapark fiel im Frühjahr 2024 eine bedeutende Entscheidung:
Am 30. April 2024 wurde der Standort im Einkaufszentrum endgültig geschlossen.
Nur zwei Tage später, am 2. Mai 2024, erfolgte die Neueröffnung in der Ungargasse – jenem Ort, an dem Heinrich Jirasko bereits 1959 die erste Filiale in Wiener Neustadt gegründet hatte.

Mit der Rückkehr in die Ursprungsfiliale kehrte JIRASKO OPTIK symbolisch zu seinen Wurzeln zurück – in das historische Stammhaus, das heute modernisiert und mit neuester Technik ausgestattet ist.
Dieser Schritt verbindet Geschichte und Gegenwart und steht für das Motto:
Tradition bewahren – Zukunft gestalten.

Die sechste Generation – Cara Jirasko (2021–heute)

Im Jahr 2021 begann Cara Jirasko, Tochter von Claudio Jirasko, ihre Lehre zur Optikerin in der Filiale im Fischapark in Wiener Neustadt.
Nach zwei intensiven Lehrjahren setzte sie ihre Ausbildung an der HTL für Optometrie in Hall in Tirol fort, wo sie sowohl die Meisterprüfung im Augenoptikerhandwerk als auch die Kontaktlinsenkonzessionsprüfung erfolgreich absolvierte.

Mit dem Abschluss beider Prüfungen im Jahr 2025 führt Cara Jirasko die Familientradition fort und ist als sechste Generation Teil des Familienbetriebs.
Sie steht für den Willen, das über Generationen gewachsene Handwerk weiter kennenzulernen, praktische Erfahrung zu sammeln und in der Optik zu wachsen – aufbauend auf dem Wissen und der Leidenschaft, die ihre Familie seit über 165 Jahren prägt.

Fazit

Seit über 165 Jahren steht der Name JIRASKO OPTIK für handwerkliche Präzision, persönliche Beratung und die Leidenschaft, Menschen zu besserem Sehen zu verhelfen.
Was 1858 als kleine Werkstatt begann, ist heute ein modernes Familienunternehmen, das seine Wurzeln bewahrt und zugleich den Blick nach vorne richtet.

Mit Johannes und Claudio Jirasko wird die Tradition in fünfter Generation mit großem Engagement und handwerklichem Können fortgeführt.
Beide prägen das Unternehmen seit Jahrzehnten – durch ihre Erfahrung, ihre fachliche Tiefe und den hohen Anspruch, der JIRASKO OPTIK seit jeher auszeichnet.

Mit Cara Jirasko ist bereits die sechste Generation Teil des Familienbetriebs.
Sie steht für den neuen Weg, die Zukunft des Handwerks mit modernem Wissen und Leidenschaft weiterzuführen – aufbauend auf dem, was ihre Familie über Generationen geschaffen hat.

Denn bei JIRASKO OPTIK gilt:
„Wir sind nicht gut, weil wir Tradition haben – wir haben Tradition, weil wir gut sind.“